Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Pflaume und Zwetschge? Einer, der es wissen muss, ist Hein Lühs, Bio-Obstbauer in Jork im Alten Land. Hauptfrucht auf seinem „Herzapfelhof“ ist zwar der Apfel, aber das blaue Steinobst baut die Familie ebenfalls seit Generationen an: „Pflaumen sind runder und meist saftiger, die Zwetschen – bei uns im Norden wird das ohne g gesprochen – sind etwas länglicher, fester und lösen sich leicht vom Stein“, erzählt er. Und fügt gleich an: „Aber inzwischen gibt es so viele Züchtungen und Kreuzungen, dass die Übergänge fließend sind und man den vielen Sorten die klassischen Merkmale kaum noch zuordnen kann.“
Für einen sogenannten Naschtaler kann man sich in unserer Plantage so viele Früchte schmecken lassen, wie man will. – Hein Lühs –
Je nach Obstsaison gibt es außerdem immer freitags Themenführungen, und im September haben dabei die blauen Früchtchen ihren großen Auftritt.
Endlich Zeit für saftige Zwetschen und Pflaumen. Gut, wenn die Früchte vor dem Waschen noch die typische weiße Wachsschicht haben: Die ist ein Zeichen für frische Ware und schützt das Fruchtfleisch vor dem Austrocknen.
Der größte Teil des Erwerbsanbaus von Pflaume & Co ist in Niedersachsen im Alten Land angesiedelt, spielt aber mit knapp zwei Prozent des Gesamtanbaus nur eine Minirolle in Nordeuropas größtem zusammenhängenden Obstbaugebiet.
Unsere Tipps!
Kaufen Sie die Früchte so lokal wie möglich ein. Auf dem Wochenmarkt oder vom Direktvermarkter, auch in gut aufgestellten Supermärkten gibt es oft einen Stand mit heimischer Ware.
Wählen Sie beim Kauf nur gut ausgereifte Früchte. Reife Zwetschen und Pflaumen geben bei Druck leicht nach und besitzen eine natürliche Wachsschicht, die beim Kauf nicht beschädigt sein sollte. Diese sogenannte "Beduftung" schützt die Früchte vor dem Austrocknen und deshalb sollte man sie erst kurz vor dem Verzehr abwaschen.
Pflaumen weisen eine rotblaue Färbung auf, Zwetschen eine blaue bis blauviolette. Da das Steinobst zu den Obstsorten gehört, die nach der Ernte nicht mehr nachreifen, sollte es möglichst rasch verzehrt werden.
Im Kühlschrank halten sich Pflaumen und Zwetschen je nach Sorte zwei bis drei Tage, maximal eine Woche.
Für die blauvioletten Zwetschen und Pflaumen wie auch ihre bunten Schwestern Mirabellen und Rene-kloden gilt: Frisch vom Baum schmecken sie am besten. Und: Je regionaler Sie das Obst bekommen, desto ausgereifter und aromatischer ist es. Denn Früchte, die für den Handel produziert und geerntet sind, müssen vor allem eines sein: Schön fest und lange haltbar. Doch damit fehlt meistens auch ein Stück der typischen Süße und Saftigkeit. Obstbauer Hein Lühs baut wie viele seiner Kollegen im Alten Land deshalb seine Pflaumen und Zwetschen nicht für den Handel, sondern vor allem für Frischverzehr und Direktvermarktung an.
‘Katinka’: Die süß-aromatische Zwetsche reift ab Anfang Juli, auch geeignet zum Backen, festes Fruchtfleisch, gut vom Stein zu lösen.
‘Hanita’: Reift ab Anfang September, bis 45 Gramm schwere, saftige Frucht, sowohl zum Backen als auch für Frischverzehr gut geeignet.
‘Haroma‘: Ab Mitte September reif, schwach wachsender Baum, gut für kleine Hausgärten geeignet.
‘Habella’: Zählt geschmacklich zu den besten Spätsorten, ist jedoch anfällig für das Scharkavirus.
‘Hauszwetsche’ und ‘Presenta’: Späte, aromatische Sorten, Erntezeit bis Mitte Oktober. ‘Hauszwetsche’ ist ebenfalls scharkavirusanfällig.
Text: Christiane Hüneke-Thielemann
Fotos: Catalin Petolea // Fotolia // Marina Jerkoviv// Picture Press // Dieter Heinemann // Stock Food // PR // Sweet-Family
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